Otherlife, Anderleben... nebeneinander leben, sein, denken, sterben. Und es ist immer alles anders als es scheint.

2007-07-24

Bill Gates und Dieter Bohlen

Bill Gates ist in meinen Augen der Dieter Bohlen der Softwareindustrie, oder Bohlen der Gates des Musik Business, wie man's nimmt: Beide Geschäftsmänner haben dieselbe Gabe, mit mittelprächtigen Produkten einen Haufen Geld zu scheffeln und bei beiden basiert die Geldmaschine zunächst auf einem Gespür dafür, wie man Arbeit und Talent anderer sowie die Einfalt der Kunden für sich nutzen kann. Einher gehend mit einer überrumpelnden Vermarktungs-Dampfwalze und einer gewissen Skrupellosigkeit bei nahezu unerschütterlichen Vertrauen in die eigene Person und eigenen Leistungen fließen anschließend die Millionen - wenn auch beim Microsoft Gründer noch in ganz anderen Größenordnungen als bei uns'n Diedähhh...

Solcherlei Bauernschläue sollte man übrigens unter keinen Umständen mit Intelligenz verwechseln, weder bei Gates noch bei Bohlen. Auch wenn Bohlen gerne anmerkt, "Ich hab Abi und studiähhht..." - wie sagt dazu der Volksmund: Die dümmsten Bauern ernten die dicksten Kartoffeln, und da ist definitiv was dran.

Ich bin bei der Betrachtung des Duos immer unentschlossen, ob ich sie unwertend als interessantes Phänomen einer kapitalistischen Gesellschaft einordnen soll oder ob mich der Sachverhalt zutiefst gruselt. Derartig wirtschaftlich erfolgreich zu sein ohne im Kern eigene Kreativität oder schöpferischen Esprit zu besitzen - wie leer muss man im Innern sein, wenn einen das allein zufrieden machen kann?
Dass diese Leere wirklich da ist und ausgefüllt werden will, zeigt vor allem bei besonders wohl situierten Personen deren soziales Engagement: Bill und Ehefrau Melinda spenden Unsummen für wohltätige Zwecke und unternehmen auch sonst eine Menge zum Wohle der Menschheit (wenn auch in ihrem Verständnis davon). Zumindest in dem Punkt hat Gates unserem 3-Akkord-Musikanten dann doch einiges voraus.

2006-09-28

Tori Amos

Tori is queen in my hidden, dark kingdom.
Goddess to my unholy ruthless church.
My ministry of deepest affairs.
Stunning, overwhelming, ethereal.

How can she...?
She isn't true.
I'm not either.

2006-09-19

Deutschland - (k)eine Diskussionskultur

Wenn man sich Reden anhört, die im Deutschen Bundestag gehalten werden, packt einen immer wieder das kalte Grausen. Plattitüden, Verallgemeinerungen, persönliche Angriffe, Beschuldigungen und Beleidigungen. Inhaltlich wird oft gar nichts gesagt, null.
In diesem Punkt leisten unsere Volksvertreter erstklassige Arbeit - sie vertreten das Volk perfekt. Die Welle der Aufregung, die Eva Herman mit ihrem Buch "Das Eva-Prinzip" losgetreten hat zeigt nämlich, dass Medien und der Mensch auf der Straße genau das ebenfalls vortrefflich können: verbal aufeinander eindreschen, ohne was zum Thema zu sagen. Das an sich ist schon gravierender und trauriger als alle polemisierenden Bücher, die je erscheinen mögen, nur merkt es niemand.

Dem Buch liegt die Feststellung zugrunde, dass es eine Schieflage unserer Gesellschaft gibt. Viele Leute sind trotz aller Freiheiten und den Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung mit ihrem Leben und in ihren Beziehungen unzufrieden. Im Zusammenhang damit bleibt häufig die Fürsorge der Kinder oder gar das Kinderkriegen an sich auf der Strecke. Eva Herman stellt in provokanter Weise die These auf, dass eine Rückbesinnung auf die alte Rollenverteilung dem entgegen wirken könnte; mit der Frau als Ruhepol zuhause, sich vorrangig um Haushalt und Familie kümmernd.
Statt sich nun mit dieser Aussage zu beschäftigen, Sinn, Unsinn und mögliche Wirkungen im Detail zu betrachten, fühlen sich Deutschlands Feministinnen samt ihrer männlichen Wasserträger pauschal auf den Schlips getreten und greifen geschlossen zum verbalen Baseballschläger. Es gilt, Eva Herman als Person zu demontieren und unmöglich zu machen, so wie es selbstverständlich auch ihre Aussagen sind.

Doch was ist damit: Ich selbst habe schon mit dem Gedanken gespielt, beruflich zurück zu stecken und mich als Hausmann um Wohnung und Kinder zu kümmern. Und zwar nicht in der Opferrolle ("Einer muss es ja tun...") sondern aktiv mit dem Ziel, auch wieder mehr zu mir zu finden und zufriedener zu werden! Inklusive vollem Erhalt der Selbstachtung, da so ein "bisschen Haushalt" wirklich einen A**** voll Arbeit bedeutet. Arbeit allerdings, die man gerne und aus Überzeugung für die geliebte Familie tut.
Für diese Überlegung habe ich also Hohn und Spott verdient, da sie in etwa dem entspricht, was Frau Herman postuliert? Oder ist das plötzlich doch was anderes, weil ich ja ein Mann bin? Das ist doch absurd! Wir sind freie Menschen und suchen unseren Weg selbst. Dahinter steht nicht tumbe Rückkehr zu alten Werten sondern Erkennen und initiatives Beheben von Schwachstellen im Lebensbild; verbunden mit Entscheidungen, die jeder Mann und jede Frau für sich selbst treffen muss und in unserer Gesellschaft zum Glück auch darf.

Medien und Feministinnen verkennen das gerne und glauben, alle müssten kollektiv ihre ach so moderne und natürlich einzig richtige Sicht der Welt teilen. In diesem Sinne sind Alice Schwarzer & Co. mit ihrem Emanzipations-Imperialismus genauso verbohrt und kleinkariert wie unsere Urgroßväter Anno 1920, die den Frauen am Tisch das Sprechen verbieten wollten. Heute hat gefälligst jeder zu reden, ob sie/er will oder nicht!

2005-08-26

Gedanken
Festhalten
Überall

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