Bill Gates und Dieter Bohlen
Bill Gates ist in meinen Augen der Dieter Bohlen der Softwareindustrie, oder Bohlen der Gates des Musik Business, wie man's nimmt: Beide Geschäftsmänner haben dieselbe Gabe, mit mittelprächtigen Produkten einen Haufen Geld zu scheffeln und bei beiden basiert die Geldmaschine zunächst auf einem Gespür dafür, wie man Arbeit und Talent anderer sowie die Einfalt der Kunden für sich nutzen kann. Einher gehend mit einer überrumpelnden Vermarktungs-Dampfwalze und einer gewissen Skrupellosigkeit bei nahezu unerschütterlichen Vertrauen in die eigene Person und eigenen Leistungen fließen anschließend die Millionen - wenn auch beim Microsoft Gründer noch in ganz anderen Größenordnungen als bei uns'n Diedähhh...
Solcherlei Bauernschläue sollte man übrigens unter keinen Umständen mit Intelligenz verwechseln, weder bei Gates noch bei Bohlen. Auch wenn Bohlen gerne anmerkt, "Ich hab Abi und studiähhht..." - wie sagt dazu der Volksmund: Die dümmsten Bauern ernten die dicksten Kartoffeln, und da ist definitiv was dran.
Ich bin bei der Betrachtung des Duos immer unentschlossen, ob ich sie unwertend als interessantes Phänomen einer kapitalistischen Gesellschaft einordnen soll oder ob mich der Sachverhalt zutiefst gruselt. Derartig wirtschaftlich erfolgreich zu sein ohne im Kern eigene Kreativität oder schöpferischen Esprit zu besitzen - wie leer muss man im Innern sein, wenn einen das allein zufrieden machen kann?
Dass diese Leere wirklich da ist und ausgefüllt werden will, zeigt vor allem bei besonders wohl situierten Personen deren soziales Engagement: Bill und Ehefrau Melinda spenden Unsummen für wohltätige Zwecke und unternehmen auch sonst eine Menge zum Wohle der Menschheit (wenn auch in ihrem Verständnis davon). Zumindest in dem Punkt hat Gates unserem 3-Akkord-Musikanten dann doch einiges voraus.